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Das war das Bioökonomieforum 2022

In einem vielfältigen Programm stellte der Bioökonomierat erste Ergebnisse seiner Arbeit vor und diskutierte mit Experten und Expertinnen aus Wissenschaft, Industrie und Politik an zwei Tagen unterschiedlichste Themen der Bioökonomie.

Unter dem Motto „Was bedeutet die Zeitenwende für die gesamtgesellschaftliche Transformation“ wurden während des Bioökonomieforums 2022 die Beiträge der Bioökonomie zur Transformation und Lösungspfade aufgezeigt, mit denen eine disziplin- und branchenübergreifende Gestaltung einer nachhaltigen Bioökonomie gelingen kann. Folgende Fragen standen dabei unter anderem im Fokus:

  • Wie können Krisen mithilfe der Bioökonomie besser bewältigt werden?
  • Welchen Beitrag kann die Bioökonomie für eine nachhaltige Transformation leisten?
  • Was muss geschehen, damit die Potenziale der Bioökonomie auch tatsächlich ausgeschöpft werden?

Diese und viele weitere Fragen wurden in Podiumsdiskussionen und Plenarsessions mit Akteuren aus Politik, Akademie, Industrie und Zivilgesellschaft erörtert und in interaktiven Formaten und Umfragen mit insgesamt über 320 Teilnehmenden diskutiert. So arbeiteten Expertinnen und Experten aus der Bioökonomie gemeinsam an lösungsorientierten Ideen und Anregungen für Handlungsempfehlungen an die Politik. Diese werden im Nachgang der Veranstaltung ausgewertet und fließen in die weitere Ratsarbeit ein, wenn es darum geht, Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung zu erarbeiten.

In einer Podiumsdiskussion tauschen sich Iris Lewandowski und weitere Expert*innen zur Rolle der Bioökonomie zur Überwindung von Energie- und Ernährungskrisen aus
© Ole Heinrich / bundesfoto

Veranstaltungstag 1

Nach einem Impulsvortrag zur internationalen und europäischen Bedeutung der Bioökonomie von Peter Wehrheim (Referatsleiter Bioökonomie und Lebensmittelsysteme der EU-Kommission), diskutierte der Bioökonomierat mit Akteuren aus Politik und Wirtschaft über die Ernährungs- und Energiesicherheit. Besonderes Highlight war dabei die Diskussionsrunde mit den Staatssekretärinnen Silvia Bender (BMEL) und Judith Pirscher (BMBF). Pirscher sprach sich in diesem Rahmen klar dafür aus, auf Innovation und eine Kombination aller verfügbaren Technologien zu setzen. Dies sei nötig, um Krisen zu begegnen und dabei bereits an die Zukunft zu denken. 

„Wir wollen Tempo machen und mehr Fortschritt wagen“, so die Staatssekretärin des BMBF. Silvia Bender betonte, wie wichtig es sei, „dass wir zunehmend auf Rest- und Abfallstoffe setzen und Klima-, Umwelt- und Artenschutz bei der Biomasseproduktion stets mitdenken“. Insgesamt könne so die Versorgungssicherheit ressourcenschonend sichergestellt werden, ohne dabei den Umweltschutz aus den Augen zu verlieren. Zentral sei dabei vor allem, dass in der Bioökonomie verwendete Rohstoffe nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen. Iris Lewandowski, Co-Vorsitzende des Bioökonomierates, hob hierbei die Rolle der Bioökonomie hervor, die „einen ganzheitlichen Blick auf Lösungen für komplexe Probleme bietet“ und so auch dem notwendigen Dialog zwischen relevanten Akteuren aus verschiedenen Sektoren dienlich sein kann.

© Ole Heinrich / bundesfoto

Im Anschluss an die Diskussion übergaben Stefanie Heiden und Michael Böcher stellvertretend für den gesamten Rat die aktuelle Broschüre zur Bioökonomie in den Bundesländern an die beiden Staatssekretärinnen. Weitere Informationen zu der Broschüre finden Sie hier.

Den Abschluss des ersten Tags bildete eine Diskussionsrunde mit den Ratsmitgliedern Jürgen Eck und Stefanie Heiden, die mit Thorsten Billing (KfW) und Uwe Cantner (Expertenkommission EFI) sprachen Hierbei ging es darum, wie der Impact aus Innovationen erhöht werden kann, um die Transformation hin zur Bioökonomie umzusetzen. Als besonders wichtig stellte sich dabei die Skalierung in den industriellen Maßstab und ein Abbau von bürokratischen Hürden heraus.

© Uwe Völkner / bundesfoto

Veranstaltungstag 2

Die Transformation der Wirtschaft und eine größere Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen waren zentrale Themen der Podiumsdiskussion am zweiten Veranstaltungstag. Der parlamentarische Staatsekretär des BMWK, Michael Kellner, forderte, mit aller Kraft diese Transformation anzugehen. Auch die anderen Expertinnen und Experten des Panels warben dafür, die Bioökonomie in den notwendigen gesellschaftlichen Wandel einzubetten. Wichtig dabei sei es, die Wohlstandsvorstellung vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln.

Die Broschüre zur Bioökonomie in den Bundesländern wurde am zweiten Veranstaltungstag ebenfalls an die Staatsekretäre Michael Kellner (BMWK) und Stefan Tidow (BMUV) übergeben.

Die zweite Hälfte des Tages war ganz den konkret im Bioökonomierat erarbeiteten Themenbereichen gewidmet:

  • Iris Lewandowski und Ulrike Grote stellten den Diskussionsstand über relevante Maßnahmen zur Diversifizierung der Landbewirtschaftung vor. Dabei standen Ansätze wie die Agri-Photovoltaik, Agroforst und mehrjährige Pflanzensysteme im Fokus.
  • Um die schnellere Markteinführung von Bioraffinerien und der Nutzung von Roh- und Reststoffen, die bislang noch weniger Beachtung erfuhren, ging es anschließend bei Markus Wolperdinger und Daniela Thrän.
  • Thomas Brück und Viola Bronsema widmeten sich der nachhaltigen Lebensversorgung, dem Nutzen von alternativen Proteinquellen und der Frage, wie die Attraktivität dieser Lebensmittel gesteigert werden kann.
  • In einem Statement forderte Felix Prinz zu Löwenstein eine klare Rahmensetzung für eine Ressourcenschonung und zeigte auf, dass es hier noch Wissenslücken zu schließen gilt.
  • Abschließend widmete sich eine Diskussionsrunde dem Thema der Kohlenstoffbilanzierung. Nur wenn das Mengengerüst des verfügbaren Kohlenstoffs klar benannt und die Stoffströme genau identifiziert seien, können die erforderlichen Maßnahmen faktenbasiert bewertet und analysiert werden. Hier sprach Ralf Kindervater mit Raoul Meys (Carbon Minds) und Tina Buchholz (Verband der Chemischen Industrie).

Die Co-Vorsitzende, Daniela Thrän, freute sich in ihrem Fazit der vergangenen beiden Tage darüber, dass die Teilnehmenden und die Ratsmitglieder das Bioökonomieforum 2022 als „ein Feuerwerk an Akteuren, Aktivitäten und Anregungen“ erleben konnten.

Der Bioökonomierat bedankt sich herzlich bei allen für eine gelungene Veranstaltung und freut sich auf das nächste Bioökonomieforum 2023!

Für all diejenigen, die keine Gelegenheit hatten, das Forum live zu verfolgen oder, die sich im Nachgang einzelne Beiträge nochmals anschauen möchten, ist ein Mitschnitt auf dem Youtube-Kanal des Bioökonomierates zu finden. 

Zur Aufzeichnung des Forums

Downloads:

Stellungnahme des BÖR

Broschüre Länderaktivitäten

Impressionen

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